Nach CT – Anruf eines Arztes…
… und wie ich mich einen Tag später in einer Seifenblase wiederfand.
06.08.2019
Aber mal von Anfang an.
Letzte Woche Donnerstag bekam ich gegen Abend dann endlich den lang ersehnten Anruf aus der Uniklinik (Frauenklinik) Köln und mir wurde das Ergebnis vom CT der Woche davor, mitgeteilt. Der Arzt, ein Oberarzt, war irgendwie seltsam. Zwar nett, aber hat für mich nickt die richtige Aussage getroffen. Er hat also um den heissen Brei geredet. Ich spüre sowas, wenn was nicht stimmt. So auch diesesmal. Ich fragte ihn nochmal explizit nach dem Ergebnis, aber ich bekam nur zu hören, dass „es auf die Medis anspricht“! Wann ich denn wieder zur nächsten Untersuchung kommen soll? „Also, so lange sie nichts merken, brauchen wir nichts zu machen… aber wenn Sie möchten, dann in einem halben Jahr wieder…“! OKAY, hm. Erst mal zufrieden damit…
Mein behandelnder Arzt war zu der Zeit in Urlaub. Sonst hätte ich wohl eine bessere Aussage bekommen. Nun gut.
Freitag setzte ich mich in den Zug ich fuhr nach Köln zur Beerdigung von Sabrina. Den Arztbrief sollte ich nach dem Gespräch zugefaxt bekommen. Mein Faxgerät hab ich so eingestellt, dass ich ne E-Mail bekomme, wenn ein Fax eingeht.
Ich saß also im Zug, die E-Mail trudelte ein, und ich las munter den Arztbrief durch, bis ich auf den letzten Abschnitt stieß. Den musste ich dann zweimal lesen…
Ähm ja… DAS hatte der Arzt mir nämlich nicht erzählt. Irgendwie verstand ich jetzt auch sein rumdrucksen… aber MIR war erst mal zum Heulen zumute. Und ich wusste die Beerdigung von Sabrina würde mich eh stark mitnehmen.
Von mehreren Metastasen war bisher nicht die Rede. In keinem Arztbrief vorher war irgendwas davon erwähnt worden. UND es steht ja auch drin „neu aufgetretene…“! Das war erst mal ein Schlag ins Gesicht.
Ich schob das dann alles erst mal beiseite und war mit einigen Freunden zusammen aus Köln, zur Beerdigung. Sie war so schön gestaltet, mit viel Glitzer und Einhorn… genau so wie Sabrina eben war. Aber dazu mehr in einem eigenen Blog…
Auf der Heimfahrt wusste ich zuerst nicht wohin mit meinen Gedanken. All das, was ich für den Tag beiseite schob, kam mit aller macht während der Zugfahrt zurück. Da es, bis auf meinen Mann und meine Sis, noch keiner wusste, könnte ich es noch nicht bloggen. Ich entschied mich fürs twittern, denn dort bin ich noch anonym unterwegs.
•••
14.08.2019
Mittlerweile sind ein paar Tage vergangen und ich habe mich wieder berappelt. Die Welt ist, mehr oder weniger, wieder in Ordnung für mich. Ich habe mich mit den Begebenheiten erstmal abgefunden. Und es steht gerade so viel Neues an bei mir. Mehr dazu bei passender Gelegenheit.
Abschließend möchte ich noch erwähnen, dass ich in der Zwischenzeit mit meinem Onkologen gesprochen habe und er meinte, dass die Metastasen wohl schon länger da waren, und man sie einfach nur nicht richtig sehen konnte… ich lass das einfach mal so stehen.
Ich weiß nicht wie und was da alles passiert in mir. Ich kann ja nicht in mich reinschauen. Wann waren die Metas wirklich schon da? Spielt ja auch letztendlich nicht die Geige. Tatsache ist, auch diese sind rückläufig und das ist ein gutes Zeichen. Die Medikamente zeigen Wirkung. Die Bestrahlung hat ihre Wirkung ebenfalls nicht verfehlt. Und das ist es was für mich zählt.
Dennoch möchte ich eine Zweitmeinung einholen. Ich überlege wo es hingehen soll. Zur Auswahl steht Heidelberg und Berlin. Ich mach mich mal noch etwas schlau. Aber ich denke der erste Weg wird Heidelberg sein.
Mein Blog ist wieder etwas länger geworden. Sorry dafür. Aber an manchen Tagen prodelt es nur so aus mir raus. Und einer meiner beiden Entwürfe hat es nun endlich geschafft, dass er gelesen werden kann. Ich danke euch fürs dran bleiben und lesen.
Habt es fein und
#gebtachtaufeuch
Eure Mary ?
2 Kommentare
Der Feind in mir
ach Mensch ? hol Dir unbedingt eine Zweitmeinung – finde es sehr befremdlich, dass das nicht im Gespräch erwähnt wurde und Du das dann lesen musst – das muss einem Laien doch erklärt werden bzw da muss man drauf vorbereitet werden. Manchmal frag ich mich schon, was sich Ärzte dabei denken. LG
MaiRose
Das mach ich unbedingt. Es war nicht mein behandelnder Arzt, aber immerhin ein Oberarzt. Ich vermute, dass er sich nicht richtig eingelesen hat, nur überflogen… und mir dann mir gesagt hat, dass die Medis anschlagen. Damit war seine Aufgabe erfüllt. ??♀️
So sind sie, die Ärzte. Ein bisschen nachsehen hab ich, er stand den ganzen Tag im OP.
Dennoch ne blöde Situation. ?
Liebe Grüße. Mary ?