Krebs,  Mein Tagebuch

Mein Umfeld

Hallo Ihr Lieben ?

Gerade beschäftigt mich ein Thema sehr!

„Wie geht mein Umfeld mit meiner Erkrankung um? Wie kommt mein Umfeld damit zurecht?“

Aber auch Fragen „Wie gehe ich damit um, wie mein Umfeld auf mich reagiert?“ Oder „Wie gehe ich mit meiner Krankheit um? Wie wirke ich auf meine Mitmenschen?“

Stellt ihr euch auch diese Fragen auch manchmal? Gerade dann, wenn man eine Veränderung bemerkt, kommen diese Fragen wieder an Tageslicht! 

In letzter Zeit merke ich Veränderungen an mir. Letztes Jahr war ich nicht gut drauf, war mental am Boden. Die erneute Diagnose zog mir den Boden unter den Füßen weg. Meine Familie und meine Freunde haben mich aufgefangen, waren für mich da, halfen mir, mich besser zu fühlen. Für diese Unterstützung war und bin ich so dankbar. An dieser stelle mal ein riesen D A N K E an euch alle! Ihr seid großartig. Ohne euch wäre ich nicht da, wo ich jetzt stehe!

Menschen um sich zu haben, die einen unterstützen, ist nicht selbstverständlich. Und das hat auch nicht jeder! Leider! Um so dankbarer bin ich, dass ich so ein Glück habe!

Aber auch deren Kraft ist nur begrenzt. Meine Kraft konnten sie helfen aufzubauen, ihre wurde dadurch weniger und auch vernachlässigt. Jetzt ist es an der Zeit, dass sich meine Lieben um sich kümmern. 

Mir gehts es Mental wieder besser. Ich bin gefestigt. Meine Reha hat mir gut getan. Sie hat mich aufgebaut, oder eher, das Meer hat mich aufgebaut! 

Ich habe dort eine ganz liebe Frau kennengelernt. Wir waren uns von Anfang an sehr sympathisch, haben viel zusammen unternommen, waren gemeinsam am Strand spazieren, haben viel geredet und gelacht, und stehen heute immer noch in Kontakt! 

Ich kann von mir sagen, dass meine Kraft wieder zugelegt hat! 

Aber die Menschen in meinem Umfeld brauchen jetzt ihre Zeit, um sich zu regenerieren, um Abstand zu bekommen, um Luft zu holen um ihrerseits wieder zu Kräften zu kommen. 

Das einzige was ich tun kann, ist ihnen die Zeit zu lassen, die sie brauchen! Ich trete einige Schritte zurück, lass ihnen Freiraum! Denn sie sind an der Reihe, sich um sich selber zu kümmern. Ich bin da, wenn sie mich brauchen. 

Um auf den Kern meines Blogs zu kommen; diese sch… Erkrankung ist für jeden eine große Bürde. Sie fordert ihren Tribut. Krebs macht Angst. Nicht nur bei mir, auch bei allen anderen. Jeder geht anders damit um. Soviel ist mal klar. 

Eine meiner engsten Vertrauten macht gerade eine schwere Zeit durch. Nicht nur durch mich, aber auch. Sie hat mich mental sehr unterstützt. Ich weiß das zu schätzen und bin ihr mehr als dankbar. Sie hat mir schon vor längerem gesagt, dass sie mit meiner Erkrankung nur schwer, bis gar nicht klar kommt. Und ich bin froh, dass sie es mir sagen konnte. Nur so weiß ich, was ich tun kann. 

Ich hatte heute morgen noch ein gutes Gespräch dahingehend mit meinem Mann! Über die Ängste, die bei jedem anders liegen. Wir Betroffene haben eine andere Angst. Ich weiß nicht immer wohin mit meinen Gefühlen. Und ich merke auch immer mehr, dass ich zB viele Dinge nur mit Gleichgesinnten besprechen kann. Oder nur mit Ihnen über meine Gefühle reden kann. Ich überfordere mit meinen Gefühle die Gefühlswelt meiner Umgebung. Das kann ich mehr als nachvollziehen.

Und daher ziehe ich mich oft einfach zurück, und fühle mich alleine. Alleine mit meiner Angst, alleine mit meinen Gefühlen. 

Aber ich glaube, dass ist das Los aller kranken Menschen!

Niemand kann, und sollte es auch nicht, mein Gefühlschaos verstehen. Krebs kann man nicht verstehen. Selbst ich verstehe es nicht, oder nur teilweise. 

Wie soll denn dann, um himmels willen, mein Umfeld das verstehen, geschweige denn damit klar kommen, wenn ich das noch nicht mal richtig kann???

Tag für Tag, lerne ich damit klar zu kommen, Tag für Tag lerne ich mit dieser beschissenen Krankheit zu leben… 

Ich bekomme immer wieder gesagt, wie stark ich sei, wie ich mit meiner Krankheit umgehe. Das ist mir so nicht bewusst. Ich versuche nur, so normal wie möglich, meinen Alltag zu bewerkstelligen, was nicht immer klappt, wie ich es gerne hätte. Aber dennoch… NORMAL ist das richtige Wort! 

Ich möchte kein OPFER meiner Krankheit sein, möchte mich nicht hängen lassen. Das käme einem „AUFGEBEN“ gleich. Und gleichzeitig „KÄMPFE“ ich nicht wirklich. Sondern „ARRANGIERE“ mich mit meinem Krebs. 

Kämpfen kostet Kraft, die ich für andere, wichtigere Dinge in meinem Leben brauche. 

Arrangieren ist da das Zauberwort. Nur so kann ich gut Leben. Durch das „arrangieren“ wird vieles leichter!

„Positiv denken“, wie manche immer wieder sagen… Ein Klischee, wo viele denken, sie müssten es sagen. 

Aber mal ganz ehrlich, wenn ich nicht positiv gestimmt wäre, würde ich dann all diese Dinge zum überleben machen?

Aber ich schweife ab…

KREBS macht ANGST. Auf allen Ebenen. Bei mir, meiner Familie, meinen Freunden, meinem Umfeld generell. Und jeder erlebt es anders, jeder geht anders damit um. Jeder braucht seinen Freiraum um Luft zu holen. Jeder steht für sich selber ein und sollte auch nur so viel Kraft spenden, wie er es für sich verantworten kann. Ich erwarte von niemandem, dass er mehr gibt als er im Stande dazu wäre, nur weil er vielleicht denkt, er müsse, er sollte, oder ich erwarte… Ich persönlich erwarte nichts. Von niemandem! 
Ich freue mich über jede Unterstützung, mag sie noch so klein für manche erscheinen. Für mich ist sie riesengroß!

Aber kann ich überhaupt irgendetwas erwarten? 
NEIN! NIEMALS! 
Erwartungen habe ich höchstens an mich selber. Dass ich sehe, fühle und mich auf mein Bauchgefühl verlasse. 

Wenn ich mir meinen Text so anschaue, habe ich das Gefühl, dass ich immer noch nicht so richtig den Nagel auf den Kopf getroffen habe. Habe das Gefühl, dass ich immer noch nicht das gesagt habe, was ich eigentlich ausdrücke wollte. 

Aber kann man das jemals richtig in Wort und Schrift verfassen? 

Ich glaube dennoch, dass jeder, der das liest, zumindest im Ansatz versteht, was ich meine und versuche zum Ausdruck zu bringen. Diese Art zu denken, und damit umzugehen, ist nicht in ein paar Sätze zu bringen. Da bedarf es mehrere und auch ausgeschmücktere Sätze. Und vielleicht auch mehrere Blogs, um das alles zu erfassen und zu beschreiben. 

Für heute möchte ich es aber mal gut sein lassen und hoffe ich habe hier niemanden überfordert. Aber es sind nun mal meine Gedanken, die raus müssen. Und dazu dient ja nun mal mein Blog. 

Auf das Leben und

#gebtachtaufeuch

Eure Mary ? 

2 Kommentare

  • pusteblume49

    Das sind all die Nebenwirkungen, die auf keinem Beipackzettel stehen. Sie sind einfach da und gehen auch nicht weg, selbst wenn wir uns alle noch so anstrengen. Aber eins kann ich dir mit auf dem Weg geben: du musst dich nicht zurückziehen. Dein Angebot und dein Herz, auch für andere da zu sein, ist ein große Gabe. Es obliegt jedem selbst, ob er es annehmen möchte. Und so wie du für dich sorgen musst, damit du dich arrangieren kannst und damit lernst zu leben, so ist auch jeder andere für sich verantwortlich. Es ist wunderbar, wie du deine Gefühle zum Ausdruck bringst und ich wünsche dir weiterhin Menschen, die dich unterstützen und dabei auf sich acht geben. Manchmal kann eine kleine Auszeit eben Wunder bewirken.

    • MaiRose

      Danke Liebes für deine Worte. ? das bedeutet mir viel.
      Kleine Auszeiten müssen immer drin sein und sind wichtig! Denn damit achtet man auf sich! ?

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