Aufklärung,  Bloggen,  Krebs,  Mein Tagebuch,  metastasierter Brustkrebs

Wesensveränderungen

𝙊𝙙𝙚𝙧 𝙠𝙤𝙢𝙢𝙩 𝙙𝙞𝙚 𝙎𝙚𝙚𝙡𝙚 𝙣𝙪𝙧 𝙣𝙞𝙘𝙝𝙩 𝙝𝙞𝙣𝙩𝙚𝙧𝙝𝙚𝙧?

нαℓℓσ ιня ℓιєвєη!

Seit einiger Zeit merke ich Wesensveränderungen an mir. Keine schönen. Ich bin schnell gereizt, wenn es nicht so klappt wie vorgesehen. Dann meckere ich rum. Werde sogar manchmal laut, weil es mir auf die Nerven geht, dass die Dinge nicht so funktionieren wie ich das will.

Ich merke meine Gereiztheit und hab das Gefühl daran zu Ersticken. Ich könnte dann jedesmal heulen vor Verzweiflung!

So kenne ich mich gar nicht. Das war vor meinem Zusammenbruch nicht so. Da war ich wirklich anders drauf.

Ich glaube, dass die Metastase im Kopf da ihre Hand im Spiel hatte, bis sie raus operiert wurde.

Aber ganz klar ist, dass die erneute Diagnose mich aus der Bahn geworfen hat. Körperlich, sowie seelisch!!!

Körperlich komme ich so langsam wieder in Schwung, aber meine Seele hinkt ordentlich hinterher. Sie braucht Zeit. Meine Wesensveränderung hat damit was zu tun.

Meine Seele weint, ich ärgere mich, über viele Dinge, aber nicht stetig und ständig, und doch komme ich nicht zurecht, so wie ich es gerne hätte und mir wünsche. Aber ich muss mir Zeit lassen. Mir und meiner Seele.

Auf der einen Seite bin ich gut gelaunt und bin froh, dass ich diese Therapie machen kann. Dass ich überhaupt ne Chance zur Chemo bekomme und es für mich weitergeht. Dass ich hier bin und meine Zeit mit meiner Familie verbringen darf.

Auf der anderen Seite bin ich mega wütend auf den Krebs, dass er sich einfach ungefragt weiter in meinen Körper geschlichen hat und versucht mich zu zerstören. Die letzten Monate waren für mich 𝙆𝙀𝙄𝙉 zuckerschlecken:

– Das bemerken von körperlichem Abbau,

– Übelkeit,

– Erbrechen,

– Kopfschmerzen,

– schmerzen in Hüfte und Rücken,

– körperlicher und seelischer Zusammenbruch,

– neue Diagnose,

– OP am Kopf,

– Bestrahlungen,

– jetzt Chemo.

Das alles muss erstmal verarbeitet werden. Meinem Körper geht es wieder besser. Aber meiner Seele nur ganz langsam. Zu langsam. Ich bin meistens gut drauf, vermittle jedem wie stark ich bin, selbst mir. Aber hinter der Kulisse sieht es anders aus. Ich spiele niemandem was vor, ich bin wie ich bin. Ein Stehaufmännchen! War ich schon immer und bleibe ich auch. Dennoch leidet meine Seele unter all dem Ganzen!

Das soll kein Jammer-Blog sein. Ich schreibe mir eben alles von der Seele. Alles was mich bewegt. Die guten wie die schlechten Zeiten! Ich will nicht behaupten, dass ich gerade eine schlechte Zeit durchmache. Aber eine, die mich sehr bewegt. Nach allem, was in den letzten Monaten passiert ist, stehe ich da und habe viele Dinge geschafft auf die ich stolz bin. Mein 𝙆𝙊̈𝙍𝙋𝙀𝙍 hat so viel geleistet und leistet immer noch. Er hat die OP einfach mal überstanden, hat die Bestrahlungen so toll weggesteckt, und jetzt kommen die Chemos. Die erste ist bereits durch. Die zweite folgt morgen. Ich bin so stolz auf meinen 𝙆𝙤̈𝙧𝙥𝙚𝙧!

Meine Psychoonkologin hat noch viel Arbeit mit mir. Ich denke es wird alles wieder gut, ich brauche nur Zeit. Zeit ist hier ein großer Faktor. Die Chemo wird anschlagen. Die kleinen Biester, ich nenne sie ja 𝙢𝙚𝙞𝙣𝙚 𝘽𝙤𝙗’𝙨, werde ich damit vertreiben. Und meine Seele wird wieder heil.

Ich werde wieder meine innere Mitte finden. Denn die ist weg. Und das merke ich in allen Belangen.

Kennt ihr das auch? Oder stehe ich tatsächlich alleine damit, was ich eigentlich nicht glauben kann…

Ihr Lieben, passt auf euch auf

#gebtachtaufeuch

Eure Mary 🌹

Kommentieren hier... Danke!

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

%d Bloggern gefällt das: