Arbeit,  Brustkrebs,  Krebs,  Mein Tagebuch

Meine alte, neue Arbeit und wie es dazu kam…

… dies ist eine längere Erzähle. Und die möchte ich gerne mit euch teilen.

Das meine Wiedereingliederung nicht geklappt hat, habe ich ja schon erzählt.

Kurz nochmal zu Info: Letztes Jahr habe ich meine alte Stelle gekündigt (für März) und habe in einem Bekleidungsgeschäft angefangen zu arbeiten. Kurz nachdem ich gekündigt hatte und den neuen Vertrag schon unterschrieben hatte, bemerkte ich einen Knoten in meiner Brust. Es war der der drittletzte Arbeitstag in meiner alten Firma. Nachdem alle Untersuchungen gelaufen waren, und ich in der Zwischenzeit bei meinem neuen Arbeitgeber angefangen hatte zu arbeiten, bekam ich mein Ergebnis „Brustkrebs“! Mein neuer Chef war sehr kulant. So konnte ich in aller Ruhe gesund werden und wieder neu starten. Das war der Weg! Aber es sollte alles anders kommen als gedacht! Die Wiedereingliederung funktionierte nicht, ich fühlte mich fehl am Platz und ich merkte, dass ich diesem Job und meinem Chef nicht gerecht werden konnte.

Ich überlegte lange hin und her, was ich tun kann, denn so konnte es nicht weitergehen. Es musste eine Lösung her, die für alle Beteiligten gut war und sich richtig anfühlt. Ich hörte in mich rein, erforschte meine Gefühle und versuchte auf mein Bauchgefühl zu hören. Und daran tat ich gut.

Kurz bevor wir in Urlaub fuhren hatte ich einen Friseurtermin. ? Ich fuhr an meiner alten Stelle vorbei und sah, dass meine ehemalige Kollegin Dienst hatte. Nach meinem Termin fuhr ich zu ihr und wir plauderten etwas. Dabei stellte sich heraus, dass meine Nachfolgerin einen Tag zuvor gekündigt hatte. ? Und ich erzählte ihr von meiner Situation. Und irgendwie passte alles zusammen. Es fügte sich wie Puzzleteile zusammen und wir beide wussten genau, was passieren würde und wir bekamen Gänsehaut und Tränen in die Augen!

Sollte das wirklich so sein? Alles auf Anfang?

Ich fuhr nach Hause und erzählte alles meinem Mann. Wir beide saßen da, bekamen feuchte Augen und er sagte sofort das, was ich dachte. ‚Ruf deinen alten Chef an und rede mit ihm‘!!! Gesagt, getan. Ich rief an und wir verabredeten uns für ein Gespräch nach unserem Urlaub. Ich bewarb mich also wieder für meinen alten Job. Den ich eigentlich verlassen hatte, um mich zu verändern. Aber das L E B E N kam mir dazwischen und veränderte wieder alles!!! Es veränderte mein Leben derart, das unter anderem, mein neuer Job nicht mehr zu mir passte. Dieser Schuh war mir eindeutig zu groß geworden. Ich konnte ihn nicht mehr ausfüllen. So leid es mir tat.

Es wurde mir immer mehr bewußt, warum ich das nicht mehr machen konnte. Es gibt mehrere Gründe. Zum einen, die vielen Kollegen… (Ich war bis dahin gewohnt, 9 Jahre lang, alleine in einer Filiale zu arbeiten). Das hieß für mich, viel mehr Gespräche, viel zuhören und reden. Mit viel mehr Kunden und Kollegen. Alleine das überforderte mich. Mein Kopf konnte das alles gar nicht verarbeiten. Das ganze Treiben in so einer großen Firma, die vielen Geräusche, das alles war so ‚laut‘ und ‚hektisch‘, dass es mir die Kraft schon nach 2 Std raubte. Wollte ich genau diese ‚Action‘ noch vor meiner Erkrankung, so sehr kann ich sie jetzt nicht mehr haben. Versteht ihr was ich meine? Mein Kopf kann gewisse Dinge einfach nicht mehr abfiltern, geschweige denn verarbeiten. Das musste ich jetzt erfahren.

Daher kam mir schon des öfteren der Gedanke, dass ich bei meiner alten Stelle wohl besser aufgehoben wäre. ‚Hätte ich doch nur nicht‘‚Wäre ich nur gut wieder‘… Ihr kennt das sicher auch… diese Gedanken!!!

Und dann kam der Tag, an dem ich mich mit meinem alten Chef traf. Und es verlief richtig gut. Es war alles so vertraut, so als wäre ich nie weggewesen. Wir beredeten alles was nötig war… trafen uns eine Woche später wieder und die Formalitäten zu besprechen und ein paar Tage später hatte ich den Vertrag im Briefkasten. ?

Es fühlt sich an wie ‚heimkommen’… Ich fühle mich sehr erleichtert!!!

Nach der Erkrankung ist eben nicht vor der Erkrankung!!! 

In der Zwischenzeit bin ich zu meinem anderen Chef gefahren und habe persönlich gekündigt und ihm alles erklärt. Das war ich ihm schuldig! Ich glaube, er hatte nicht so wirklich damit gerechnet. Nachdem ich ihm meine Situation erklärt hatte, verstand er aber, dass ich diesen Job nicht mehr machen kann. Wir sind im Guten auseinandergegangen und so soll es sein. Ich bin glücklich und dankbar darüber, einem so tollen Menschen begegnet zu sein. Er hat mir viel geholfen in der Zeit meiner Krebserkrankung. Ich brauchte mir keine Gedanken über meine berufliche Situation zu machen, das erleichterte mir enorm, mich auf meine Gesundung zu konzentrieren. Dafür bin ich ihm sehr Dankbar!

In zwei Wochen beginnt dann meine neue, alte Arbeit, am 17.07.17. Was für ein Datum. Ich bin sowieso davon überzeugt, dass das alles Schicksal ist. Es sollte alles genau so kommen… Das Leben ist uns vorbestimmt. Wir machen nur das Beste daraus.

Leider gibt es keine Wiedereingliederung, von der Krankenkasse aus, bei einem Neuvertrag. Der Anspruch besteht nur bei einem bestehenden Vertrag. Daher muss ich schauen wie wir es gestalten. aber auch darüber haben wir schon gesprochen. Mein Chef und meine Kollegin erleichtern mir den Wiedereinstieg so gut sie können und kommen mir echt großzügig entgegen. Das kann ich gar nicht anders sagen.

Der Vorteil ist, dass ich weiß, was auf mich zukommt, ich kenne die Abläufe, weiß wo alles ist, wie alles geht, brauche nur ein paar neue Informationen zu erlernen, und versuchen, mich im Alltag des Verkaufens wieder zu finden.

Ich freue mich riesig darauf und das Gefühl, dass es sich mehr als richtig anfühlt, war von Anfang an da und ist immer noch da!!! Ich bin meinem Chef unendlich Dankbar, dass ich wieder anfangen darf und somit wieder ins Leben zurück finden kann.

Ich wußte, als mir meine Kollegin erzählte, dass meine Nachfolgerin gekündigt hatte, dass ich genau da anknüpfen muss, dass das mein Weg ist, dass das der richtige Weg ist. Und somit hab ich mir den Druck genommen und mein Berg, der vor mir lag, und das Loch, in das ich gefallen war, wurde kleiner und erträglicher.

Der Anfang ist gemacht!!!

Es ist und bleibt für mich ein Wink des Schicksals. Und ich werde alles dafür tun, dass es mir gut geht und ich mich wohl fühle. Denn alles andere macht mir Stress, und der ist ungesund.

Bis bald

Eure Mary ?

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