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Eine Freundschaft, die mehr ist als das…

Eine Freundschaft, der besonderen Art…

Es war endlich mal wieder soweit, meine Beste, gefühlte Schwester, meine Sis, meine Seelenverwandte und mein Patenkind kamen mich die letzte Woche besuchen. Ich hatte frei, es waren Ferien in NRW, und wir machten uns ein paar schöne Tage und Stunden…

Aber irgendwas war anders. Wir waren anders… Meine Sis und ich…

Wir hatten so ein Gefühl, das wir nicht beschreiben konnten.

Aber mal ganz vorne… Hm. ? ich weiß nur nicht so recht wie, bzw wo ich anfangen soll… Am besten ich erzähle rückwärts, oder sogar kreuz und quer… Ach ich fange einfach mal an, es erklärt sich eh alles von selbst.

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Montag! Was hatten wir diesen Tag herbeigesehnt! ENDLICH warst du da. Ich musste leider noch arbeiten. Aber Du kamst direkt zu mir in den Laden. Kein Stopp zuhause bei mir. NEIN. Direkter Halt bei mir. ? Was hab ich mich gefreut. Wie ein kleines Kind! Du, Ihr kam zu mir und ich konnte euch umarmen und begrüßen. Ein tolles Gefühl. Danke dafür Liebes. ?

Dienstag bis Donnerstag hatte ich dann frei und diese Tage gehörten ganz euch. Nein… UNS!!! Bis auf den Mittwoch Nachmittag, dazu aber später mehr!

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Dienstag war es so schön, und wir wollten ein bisschen spazieren gehen. S. und ich packten unsere Kameras ein und von einer Freundin hatte ich einen tollen Ort beschrieben bekommen. Da wollte ich unbedingt mit euch hin, zumal wir auch dort auch ein bisschen cachen konnten. An der Location angekommen waren wir überwältigt, wie schön es dort war. Wir zückten die Kameras und haben direkt mal ein paar tolle Fotos gemacht. Aber nicht nur von der Gegend, nein, wir machten ein regelrechtes Fotoshooting. ?

Eine tolle Gelegenheit mal wieder schöne Fotos von uns zu machen. Von dir und mir, S. und mir, und von S. und dir. Leider hatte ich kein Stativ dabei, sonst hätten wir noch Fotos von uns dreien gemacht. ABER, das holen wir nach!!!

An diesem Tag merkten wir, nein, schon einen Tag vorher, dass etwas mit unserer Stimmung anders war. Wir waren nicht frei, wir waren nicht so wie sonst. Wir redeten kurz drüber, konnten aber erst mal nichts festmachen, woran das lag. Was wir merkten, wir waren traurig. Sicher lag es, zu der Zeit, auch an der Situation mit unserem Kater, der montags einen richtig miesen Tag hatte. Wir vermuten, dass er einen Schwächeanfall hatte. Wir dachten, es geht zu Ende. ? aber Gott sei Dank hat er sich wieder berappelt.

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Mittwoch war ich dann leider auf einer Beerdigung. Eine Kollegin von mir war ebenfalls an Krebs erkrankt. Neuroendokriner Tumor. So hieß es mal. Vor 16 Monaten erkrankte sie daran. Ich kam wieder zurück zur Arbeit, nach meiner Krebserkrankung, und sie wurde krank. Und starb daran. Der Krebs war leider stärker als sie. #fuckcancer Für mich ein schlag ins Gesicht, aber zeitgleich wurde mir auch klar, welch ein Glück ich hatte, dass ich weiter Leben darf und die schönen Dinge des Lebens noch erleben darf.

Unsere Stimmung war weiterhin etwas getrübt. Sicher auch der Beerdigung geschuldet. Aber da war noch was anderes. Wir konnten es spüren, aber nicht aussprechen…

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Donnerstags seid ihr zwei wieder nachhause gefahren, und wir hatten einen dicken, fetten Klos im Hals. Wir machten uns unsere Gedanken. Ganz unabhängig von einander. Aber das Ergebnis war dennoch das Gleiche. Wie kann es anders sein bei uns beiden, sind wir doch seelenverwandt

Du schriebst mich ein paar Tage später an, hast mir von deinen Gedanken erzählt, und ich hatte Tränen in den Augen. Wie gleich wir doch sind, wie gleich wir doch ticken, wie gleich wir doch alles empfinden!

„Unsere Gedanken“

Der Konsens aus unseren Überlegungen ist folgender:

Wir haben Angst. Wir haben Angst, dass ich wieder Krebs bekommen könnte. Du hast Angst mich zu verlieren, Angst, ich könnte an dieser Krankheit sterben. Wir fühlen uns traurig. Waren aber nicht im Stande uns darüber zu unterhalten, weil es auch gerade erst in unseren Überlegungen zu Tage kam. Unsere Herzen sind schwer. Wir sollten sie beim nächsten mal erleichtern. Wir sollten über unsere Gefühle reden, über unsere Ängste, die Dinge beim Namen nennen, damit wir besser damit ungehen können… Die Traurigkeit, die wir in uns tragen, sollten wir bearbeiten, damit wir wieder etwas freier und vor allem aber auch wieder lebenslustig durchs Leben gehen können!!!

Und wieder einmal wird mir bewusst, wie wichtig es ist, das man über solche Gedanken spricht. Die Belastung ist sehr groß. Für jeden von uns. Und auch für unsere Familien.

Warum wir nicht über das Thema sprechen liegt aber auch ganz klar auf der Hand. Wir klammern es bewusst aus, weil wir in den wenigen Stunden die wir gemeinsam haben, schöne Momente schaffen wollen, an die wir uns immer wieder gerne erinnern, und keine traurigen Momente, in denen wir über das Thema Krebs, unsere Ängste und unserer Traurigkeit reden und weinen!!! ABER das ist genau der Grund, warum es uns dieses mal nicht gut ging. Wir können unsere schönen Momente nur genießen, wenn unsere Herzen nicht belastet sind! Wir nehmen uns das nächste mal die Zeit die wir brauchen, Zeit zu reden, ganz offen und ehrlich, ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen, sprechen über Verlustängste und über das Sterben!!!

Und dann, davon bin ich überzeugt, fühlen wir uns wieder erleichtert und können wieder unvergessene Momente schaffen, an denen wir wieder zehren…

Und genau da ist unsere „Freundschaft“, etwas ganz besonderes. Weil sie für mich, für uns, viel mehr ist als das. Wenn ich von dir als meine Freundin spreche, dann habe ich immer das Gefühl, dass das nicht ausreicht. Dieser Ausdruck ist null passend für uns. Daher spreche ich lieber von meiner Sis, denn genau DAS bist du!!! Meine SIS!!! Alles andere wird dir nicht gerecht!

Und jetzt, nachdem wir unsere Gedanken uns gegenseitig aufgeschrieben haben, wird es für uns wieder leichter. Wir waren sind und werden immer füreinander da sein!!! Egal was passiert. Ich bin mehr als dankbar, dass ich dich in meinem Leben, an meiner Seite wissen darf! Du bist eine Bereicherung!!!

Ich hab dich mega doll lieb! Bis zum Mond und zurück und das in einer unendlichen Schleife! 

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Es war an der Zeit, diesen Gedanken mal freien Lauf zu lassen. Diesen Gedanken mal Raum zu geben…

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Mit diesen Worten schließe ich meine Gedanken für heute ab und wünsche euch allen da draussen eine angehneme Woche! ?

Eure Mary ?

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