Mein Tagebuch,  Reha-Tagebuch

11 Tage Reha auf Sylt

Hallo Ihr Lieben. ?

Nun bin ich schon seit 11 Tagen hier auf Sylt, und ich möchte euch von meinem Aufenthalt erzählen…

Die Ankunft

Donnerstagabend 12.11 um 17.45 Uhr kam ich endlich, nach über 12 std. Anreise im Klinikum an. Fix und Foxi, die Nacht vorher auch nicht geschlafen, so, dass ich seit Mittwoch vormittag auf den Beinen war. Ich musste ja schon Donnerstags um 4.30 Uhr das Haus verlassen, da hat sich schlafen legen definitiv nicht gelohnt für mich. Ich kenne mich ja, ich hätte eh nicht geschlafen, also hab ich in Ruhe alles fertig gemacht. Da hatte ich mehr von. Im Zug hatte ich zwischendrin mal die Augen zu gemacht.

Als ich ankam, habe ich erstmal mein Zimmer bezogen und bin direkt zum Essen gegangen. Ich habe sofort eine ganz Liebe kennengelernt, wir haben uns sofort gut verstanden. Wir sind seit Tag 1 immer zusammen beim essen, und au h manche Behandlungen haben wir zusammen. Gleicher Humor, Gleichgesinnte. Es passt so dermaßen. Wir lachen viel, können aber auch genau so gut über ernste Themen reden. Es ist wichtig, dass man jemanden an seiner Seite hat, wo es passt. Wir sind der Meinung, dass uns beiden das vollkommen reicht. Mehr brauchen wir nicht. Ich persönlich bin nicht der Typ, der eine Reha-Clique um sich braucht. Ulkiger Weise ist sie der gleichen Meinung. ? was will man mehr. Und so ist macht es dann auch Spass , gemeinsam am Strand spazieren zu gehen, gemeinsam nach Westerland zu gehen, und einen Schönen Abend zu haben. Wir fanden ein Irish Pup, so gemütlich und genau unser Ding. Die Getränke, sowohl als auch die Musik waren der reinste Genuss.

Die Anwendungen

Die erste Woche war heftig, vorallem der Montag. Da hatte ich so viele Anwendungen, dass ich dachte, dass ich das nicht schaffe. Dienstag war es dann schon wieder besser. Alles in allem aber eine anstrengende Woche. Donnerstag hatte ich dann Gespräch mit meiner Ärztin und ich habe meinen Plan etwas verändert. Zwei Anwendungen ganz rausgenommen und eine ersetzt. Und generell mir etwas mehr Zeit zwischen den Anwendungen verschafft. Die Ärztin Fr. Dr. G. ist eine sehr liebe, war selber vor zig Jahren mal an BK erkrankt und kennt sich natürlich auch mit meinem Medis aus und kann zumindest nachvollziehen wie ich mich fühle. Und Sie sagte von Anfang an, dass wir die Reha an meine Bedürfnisse anpassen und wir nur das tun, was mir gut tut. Und genau so haben wir es bei unserem Gespräch gemacht. Ich bin schwer beeindruckt.

Ich zähle mal auf, was ich alles gemacht habe, bzw mache:

  • Hydrojet (das habe ich dann rausnehmen lassen, weil ich es nicht vertrage, ich bekam wahnsinnige Kopfschmerzen davon)
  • Sandbad (bekomme ich jetzt statt Hydrojet dazu)
  • Schlick-Treten und
  • Schlick-Kneten (eine sehr Interessante Sache, eine schwarze Masse, eben Schlick, die erhitzt wird und man knetet mit den Händen und Füßen drin. Die Wärme tut den Nerven sehr gut, gut gegen Neuropathie in den Händen und Füßen)
  • Wahrnehmungstraining (Ergotherapie, mit den Händen in Rapsamen nach Gegenständen suchen)
  • Reha-Yoga (kommt ab der nächsten Woche dazu)
  • MTT (medizinische Trainingstherapie, nix anderes wie Krafttraining)
  • Fahrrad-Ergometer (bis zu 30 min, Ausdauer, Herz-Kreislauf)
  • Progressive Muskelanspannung (ausprobiert, ist nicht mein Ding, hab ich streichen lassen, und statt dessen versuche ich Yoga)
  • Funktionsgymnastik (mehrere Übungen mit den Armen oder auch Atemübungen, hier wird vieles durchgeführt)
  • Kneipp-Wassertreten (sehr angenehm, anfangs sehr kalt, doch mittlerweile mag ich es)
  • Bewegungsbad-Mamma-Gruppe (Übungen im Schwimmbad)
  • und natürlich diverse Vorträge, wie z.B. Gesunde Ernährung, Stressbewältigung, Einführung in die Reha, Einführung in die Therapie usw… (teilweise interessant…)?

Das ist soweit mein Plan bis jetzt. Mal sehen ob noch weitere Therapien dazu kommen. Aber ich glaube, meine Ärztin und ich haben es ganz gut getroffen, und mein Ruhephasen brauche ich einfach. Ich brauche Zeit, damit die Anwendungen auch bei mir ankommen, damit ich auch was davon habe.

Das Meer

… ist definitiv Seelenheil für mich! Wann immer ich kann, gehe ich zum Strand, und schaue raus aufs Meer. Es ist so überwältigend, es nimmt mir so vieles von meiner Seele weg und heilt sie. Ich fange an zu heilen. Langsam… aber ich heile!!!
Ich nehme meine Sorgen, meine Ängste, mein Heimweh, werfe alles ins Meer, die Wellen tragen alles hinaus aufs weite Meer und für einige Momente, Augenblicke und auch immer länger werdende Momente, spüre ich die Erleichterung in mir. Und ich spüre förmlich wie ich heile! ich glaube ich fahre mit einem guten Gefühl nachhause und kann die Dinge wieder mit anderen Augen sehen.
Ich kann mit meiner Erkrankung so langsam besser umgehen, oder auch akzeptieren. Das ist ein kleiner Fortschritt. Denn lange Zeit hatte ich Probleme dies zu akzeptieren. Ist es auch heute noch, und ich weiß auch, dass das noch länger dauert. Denn eine „chronische, unheilbare Erkrankung“ ist schwer in Worte zu fassen, schwer zu akzeptieren!!!

Aber das Meer hilft mir damit umzugehen, hilft mir, wieder mehr zu mir zu finden, wieder mehr meine Mitte zu finden. Das alles ist ein Lernprozess. Und ich bin froh, hier zu sein. Mein Heimweh wird zwar jeden Tag stärker. Aber es ist bei weitem nicht so, wie vor 3 Jahren. als ich zu meiner ersten Reha fuhr. Das war richtig schlimm. Diesmal konzentriere ich mich voll auf mich. Hab den Fokus auf mich gerichtet. Und es tut mir gut.

So viel erst mal von mir, mein erstes Resümee…
Passt auf euch auf, #gebtachtaufeuch

Eure Mary?

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