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Langzeitnebenwirkungen…

#Schattenseite

Schon lange wollte ich über dieses Thema mal geschrieben haben. Meistens hab ich es vergessen, und manchmal war mir anderes erst mal wichtiger. Aber heute finde ich auch die passenden Worte dazu, denn auch das ist nicht immer so bei mir!

Langzeitnebenwirkungen

  • Was ist das eigentlich?
  • Und wieso hat man das?
  • Und überhaupt, wenn der Krebs besiegt ist, dann ist doch alles wieder gut, dann ist man ja wieder gesund!

Der letzte Satz… eine landläufige Meinung!

Und genau da setze ich an und erzähle mal was der Krebs und die Behandlung alles mit einem Körper, mit dem Gehirn und der Seele anstellt.

Ich schreibe hier über meine Erfahrungen mit dieser Krankheit, der Chemotherapie und meinen Nebenwirkungen, die sich allerdings mit vielen anderen Betroffenen gleichen!

Chemotherapie ist kein Spaziergang. Für niemanden, und schon gar nicht für Körper und Geist. Es greift nicht nur die kranken Zellen an, sondern auch die gesunden. Und genau das hallt noch Jahre nach Beendigung der Therapie nach.

  • Konzentrationsschwäche
  • Extreme Müdigkeit
  • Antriebslos
  • Kraftlos
  • Nicht mehr voll belastbar
  • Traurigkeit
  • Angst vor Rückfall
  • Wütend auf den Krebs
  • Depression
  • Stimmungsschwankungen
  • Wortfindungsstörung
  • Cancerbrain, Chemobrain
  • Vergesslichkeit, Kurzeitgedächtnis leidet
  • Schlaflosigkeit
  • Einschlafproblem
  • Hitzewallungen
  • Schweißausbrüche
  • Gliederschmerzen
  • Narben an Körper und Seele
  • Taubheit an beiden Brüsten und unter linkem Arm
  • Gewichtszunahme

Und das alles kommt innerhalb kürzester Zeit auf einen zu. Das alles kam innerhalb kürzester Zeit auf mich zu. Während der Chemo fingen viele der oben beschriebenen Symptome an, durch die Medis wurde es verstärkt.

Und damit kommt man erst mal nicht klar.

Viele mögen denken, ach einige Dinge davon hab ich auch. So mit dem Alter z.B. Wortfindungsstörung oder Vergesslichkeit, oder Einschlafprobleme, antriebslos im Winter! Hatte ich vorher auch!
Aber vorher ist kein Vergleich zu nachher. Absolut nichts ist vergleichbar. Es ist noch viel schlimmer als ihr euch vorstellen könnt. Und ich übertreibe nicht!!!

Meine Arbeit tut mir gut, der soziale Kontakt ist wichtig! Aber es fällt mir jeden Tag schwerer den Anforderungen gerecht zu werden. Alte Arbeitsschritte, die sitzen nach wie vor in meinem Kopf. Neue dagegen kann ich mir einfach nicht merken! Der Alltag generell fällt mir schwer. Oft hab ich einfach Tränen in den Augen, weil ich mich überfordert fühle. Und ab und zu lass ich diese Tränen auch mal los, damit der Klos im Hals wieder etwas erträglicher wird…

Jede Nacht werde ich mindestens 2-3 mal wach und bin nass geschwitzt. Zuvor hab ich ewig gebraucht um einzuschlafen. All das schlaucht meinen Körper zusätzlich. Tagsüber bekomme ich ebenfalls Wallungen, ein Fächer und ein kleines Handtuch sind mein ständiger Begleiter.
Mein Akku ist nie ? % geladen… wie sich das anfühlt weiß ich schon gar nicht mehr. Und diese extreme, bleiernde Müdigkeit…
Mein Körper fühlt sich die meiste Zeit schwer an.

Jeden Tag tun mir meine Narben weh. Und meine Taubheit an den Brüsten ist nicht witzig. Fahre ich über bestimmte Hautregionen, fühle ich es nicht. Keine schöne Erfahrung.

Meine Hüften und Knochen generell schmerzen durch die Medis. Würde ich nicht tanzen gehen, wäre ich sehr steif und unbeweglich und ich hätte mehr schmerzen. Die Bewegung hilft, das alles etwas erträglicher zu machen.

Mitten im Satz fällt mir ein Wort, mehrere Wörter, einfach nicht mehr ein. Und ich finde sie auch nicht mehr wieder. Das zieht sich durch den ganzen Tag. Mal mehr, mal weniger. Das kann sehr unangenehm sein, wenn ich z.B auf der Arbeit bin. Aber meistens kann ich das recht witzig an den Mann bringen, und wir lachen darüber.

Ich könnte die Liste weiter erklären, aber ich wollte euch nur mal einen Einblick in die Dinge geben, die wir Krebspatienten erleben. Mal mehr mal weniger. Tag ein Tag aus.

Angst… Angst vor einem Rückfall! Das werden wir nie los. Wir haben vor jeder Nachsorgeuntersuchung Angst. Es begleitet uns den Rest unseres Lebens. Aber es wird erträglicher mit der Zeit!

Natürlich gibt es auch gute Tage. Richtig gute Tage! Die nutze ich so gut ich kann, um Kraft zu tanken für die Tage, die weniger gut sind!

Ich bin nicht der Typ, der Panik schiebt, oder mir ein X für ein U vormacht. Ich halte mich für einen Realisten. Ein Realist, der auf seinen Körper hört. Denn dieser redet mit mir. Und hat mir gezeigt, wo es lang geht. Vor drei Jahren, und jetzt wieder. Denn der Krebs ist zurück.

Welchen Weg ich dieses Mal gehen muss und was mein Onkologe sagt, das erzähle ich euch im nächsten Blog.

Das Thema „Langzeitnebenwirkungen“ liegt mir sehr am Herzen, weil wir oft das Gefühl haben, nicht ernst genommen zu werden. Deshalb ist mir wichtig darüber zu schreiben. Um aufzuklären, um zu helfen, um für andere da zu sein!

So ein Bild hat Diana, selbst eine Betroffene, für viele von uns gemacht um ein Bewusstsein für die #SCHATTENSEITE zu schaffen, um zu zeigen, #wirsindnichtalleine und #gemeinsamsindwirstark!

Für jeden da draußen, der die besch… Krankheit Krebs hat, ihr seid nicht alleine. #wirsindviele!

Eure Mary ?

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